Apostroph

Wann ist der Apostroph zu verwenden? Der Apostroph im Deutschen hat viele verschiedene Einsätze.

S mit Apostroph

Der Apostroph kann dort gestellt werden, wo das Pronomen „es“ zu „s“ verkürzt ist, zum Beispiel:
Hat’s geschmeckt? Wie geht’s? Sag’s mir! So steht’s geschrieben. Nimm’s leicht! Hat er’s kapiert? Wirf’s weg! Wenn’s weiter nichts ist; um’s kurz zu machen, mach’s gut, Alter und so weiter. Es ist aber auch möglich, der Apostroph wegzulassen – Hats geschmeckt? Wie gehts? Sags mir! So stehts geschrieben. Nimms leicht! Hat ers kapiert? Wirfs weg! Wenns weiter nichts ist; ums kurz zu machen, machs gut, Alter und so weiter.

Natürlich kann man es auch ohne den Apostroph schreiben – Wie geht es? Nimm es leicht. Der Autor beschließt selbst in allen Fällen, wenn ein Apostroph gesetzt werden kann, jedoch nicht muss, ob er einen Apostroph setzen will oder nicht.

Der Apostroph kann auch bei Namen gesetzt werden. Zum Beispiel ist es möglich, wo jemand ein Geschäft eröffnet und dazu ein Schild stellen will, dennoch nur in diesem Fall – Joe’s Bar; Rico’s Grillstation; Wilhelm’s Weinkontor. In diesem Fall wird Genitiv Apostroph verwendet.

Der Apostroph kann benutzt werden, wenn der unbestimmte Artikel „ein/eine“ zu „n“ verkürzt ist. Hier sprechen wir über e mit Apostroph / e Apostroph. Vor allem bei der gesprochenen Sprache tritt dieser Einsatz auf: Was ’n Glück! So ’n Blödsinn! Haste mal ’nen Euro? Tim ist ’n toller Sportler, zum Beispiel.

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In welchen Fällen ist der Apostroph nicht zu setzen?

In erster Linie bei den weggefallenen Endungen bei Verben in der ersten Person Singular: morgen back ich, ich steh im Schnee und warte auf dich, heute brau ich, übermorgen kauf ich mir Schuhe, oder so etwas lass ich mir von niemandem sagen. Diese Regel gilt auch für das weggefallene Endungs-e beim zweiten Person Singular Imperativ: Mach die Tür auf, lass es bleiben, halt den Mund. Anders als bei der alten Regel steht für das weggefallene Endungs-e heutzutage im Grunde kein Apostroph mehr. Er ist schon früher bei Redewendungen und Fügungen entfallen, die oft gebraucht werden und als unmissverständlich gelten: gut Wetter machen; Freud und Leid; heut und hier, ruhig Blut bewahren und so weiter.

Was ist der Status mit dem Genitiv? Bei Eigennamen im Genitiv gibt es in der Regel nie einen Apostroph, außer wenn es um Firmenschildern geht wie oben bezeichnet. Wir schreiben Ritas Schwester, Trumps Politik, Goethes Gedichte, Hamburgs Hafen – nicht Rita‘s Schwester, Trump‘s Politik und so fort. Das ist die Regel in Englisch, nicht auf Deutsch. Auf Deutsch ist es falsch.
Wenn bestimmte Artikel und vorangehende Präpositionen verschmelzen, wird der Apostroph nicht gesetzt. Einige Beispiele – aufs Dach, ins Haus, unters Bett, unterm Tisch, hinterm Deich, vorm Tor, fürs Kind, beim Essen, vors Auto, durchs Fenster, übern Harz. Beim Plural-s fehlt der Apostroph – Autos, nicht Auto’s oder Autos’, Babys, Clubs, E-Mails, Parks, Singles, Ponys, Shorts, Tees, Taxis, Zoos und Videos. In Englisch wäre es auch falsch, beim Plural – s einen Apostroph zu verwenden. Es wäre möglich, nur wenn der letzte Buchstabe S ist – Chris’s parents (auf Deutsch aber Chris‘ Eltern, ohne den zweiten S. Mehr darüber ein bisschen später). Das gleiche gilt für Abkürzungen im Plural. Kein Apostroph wird hier gesetzt. In den meisten Fällen darf nicht mal ein s angehängt werden: alle ABM(s), deine CDs, meine DVDs, die GmbHs, drei Lkw(s).

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Man setzt nie einen Apostroph von Wörtern, die auf -s enden: eigens, nichts, allseits, rechts, bereits, nirgends, stets.

Man setzt einen Apostroph bei Auslassungen im Wortinneren. Ku’damm ist das bekannteste Beispiel davon. Andere sind Lu’hafen (Ludwigshafen) und D’dorf (Düsseldorf).

Man verwendet den Apostroph bei der Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf s, ss, ß, tz, z und x auslauten. In diesem Fall ersetzt der Apostroph das Genitiv-s: Franz‘ Mutter, Max‘ Cousine, Grass‘ Romane, Ringelnatz‘ Gedichte und Ministerin Zypries‘ Gesetzentwurf. Steht vor dem Namen ein bestimmter Artikel plus Attribut, gilt das nicht. Einige Beispiele – die Mutter des alten Hans, die Romane des Günter Grass, die Cousine des strammen Max, die Gedichte des Joachim Ringelnatz.

Eigennamen in wissenschaftlichen Arbeiten

Was ist die Regel bei Eigennamen in wissenschaftlichen Arbeiten? Einfach gesagt beginnt die Literaturangabe mit dem Namen des Autors / der Autorin. Kein Apostroph wird verwendet. Zitate werden am Anfang und am Ende mit einem Apostroph (‚ geschrieben.

Andere Ausnahmen

In teilweise poetischen Wendungen müssen Sie den Apostroph unbedingt weglassen: auf Treu und Glauben, mit Hab und Gut, auf Gedeih und Verderb, und mit Müh und Not.
Keinesfalls darf das Genitiv – s bei denjenigen Namen stehen, die nicht auf s enden. Einige Beispiele sind Berlins Zoo, Gullivers Reisen und Bölls Romane.
Setzen Sie Eigennamen (aber nicht anderen Nomen wie z.B. Status), die auf Zisch-Lauten oder s- enden, in Genitiv, sollen Sie diese durch einen angehängten Apostroph hervorheben: Paris’ Apfel, Franz Josef Strauß’ Kinder, Max Frisch’ Biografie, und Peter Weiß’ Romane.

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